Glossar

Hier finden Sie Erklärungen zu zentralen Begriffen rund um das Thema (Anti-)Diskriminierung. Die Begriffe sind in alphabetischer Reihenfolge geordnet.


  • Chancengleichheit

    Chancengleichheit heißt, dass niemand wegen ungleicher sozioökonomischer oder kultureller Ausgangslagen benachteiligt werden darf. Eine Gleichheit der Menschen gibt es nicht, da alle Menschen unterschiedlich sind: Sie sind individuell verschieden (Veranlagungen, Begabungen, Interessen usw.), sind aber auch sozial ungleich (familiäre Situation, Einkommen, sozialer Status, Bildungshintergrund usw.). Ungleichheit wird dann zur Ungerechtigkeit, wenn aus diesen Unterschieden Nachteile erwachsen. Die Forderung nach Chancengleichheit meint, dass alle die gleichen Start- und Ausgangschancen haben sollen und niemand ohne eigenes Verschulden oder Zutun benachteiligt werden darf. Jeder Mensch ist anders, aber sein Wert und seine Rechte sind gleich. Chancengleichheit zeigt sich zum einen durch die formale Gleichberechtigung und zum anderen durch die tatsächliche Gleichstellung.

  • Critical Whiteness

    ist eine kritische Perspektive auf Weißsein als Norm. Sie befasst sich mit denjenigen, die Rassismus ausüben oder von rassistischen Strukturen profitieren. Critical Whiteness lenkt den Blick darauf, wie Weiß-Sein als Normalität konstruiert wird: z.B. warum Weiße Deutsche, wenn sie sich beschreiben, oft Kategorien wie Mann, Frau, alt, jung, Mutter, Lehrer usw. benutzen – die Hautfarbe aber scheinbar keine wesentliche Rolle spielt, obwohl sie doch wesentlich mit der eigenen gesellschaftlichen Position verbunden ist. Der Critical Whiteness-Ansatz möchte bewusst machen, was es heißt, zur dominanten Weißen Gruppe zu gehören, welche Dominanzverhältnisse, Ausgrenzungsstrategien und Privilegien damit verbunden sind. Ziel ist es, die Struktur dieser Ausgrenzung zu analysieren und Gegenstrategien zu entwickeln. Erreicht werden soll ein verantwortungsvoller Umgang mit dem eigenen Weißsein und den damit verbundenen Privilegien.