Glossar

Hier finden Sie Erklärungen zu zentralen Begriffen rund um das Thema (Anti-)Diskriminierung. Die Begriffe sind in alphabetischer Reihenfolge geordnet.


  • Viktimisierung

    von victim (Engl. Opfer); „jemanden zum Opfer machen“. Der Begriff beschreibt zum einen den Vorgang, jemand eine bestimmte Opferrolle zuzuschreiben. Zum anderen spricht man von Viktimisierung, wenn eine Person benachteiligt wird, weil sie sich gegen eine Diskriminierung gewehrt hat, z. B. wenn eine Arbeiterin entlassen wird, weil sie gegen eine sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz geklagt hat. Viktimisierung ist auch, wenn jemand Augenzeug_in bei oder Unterstützer_in gegen eine Diskriminierung war und nun selbst dafür benachteiligt wird.

  • Vorurteil

    Ein Vorurteil ist ein pauschales, in den meisten Fällen negatives Urteil über Menschen oder Gruppen, das auf Verallgemeinerungen oder negativen Stereotypisierungen beruht. Vorurteile enthalten eine gefühlsmäßig negative Be- und Abwertung, die auf Stereotypen beruhen: z. B. sagt das Stereotyp: „Alle Ausländer sind XY“, und das Vorurteil macht daraus: „Ich mag keine Ausländer, weil sie XY sind“.
    Vorurteile sind oft starr und veränderungsresistent, denn sie sind historisch überliefert und verankert in Ideologien der Ungleichheit. Wird auf Vorurteilen beharrt, hat das oft die Funktion, ein bestimmtes Welt- oder Selbstbild zu stabilisieren.