Glossar

Hier finden Sie Erklärungen zu zentralen Begriffen rund um das Thema (Anti-)Diskriminierung. Die Begriffe sind in alphabetischer Reihenfolge geordnet.


  • Gender

    gender (engl. für soziales Geschlecht) wird im Deutschen verwendet, wenn auf gesellschaftliche Merkmale von Männern und Frauen Bezug genommen wird. Gender bezeichnet alles, was in einer Kultur und zu einer bestimmten Zeit als typisch für ein bestimmtes Geschlecht angesehen wird (z. B. Kleidung, Beruf, Aussehen, Auftreten usw.). Es verweist nicht unmittelbar auf die körperlichen Geschlechtsmerkmale, denn das biologische Geschlecht (engl. sex) legt nicht zwingend das Verhalten und Empfinden als Frau oder Mann fest. Die französische Philosophin Simone de Beauvoir hat die Unterscheidung in soziales (gender) und biologisches (sex) Geschlecht treffend beschrieben: „Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht.“ Es gibt aber auch Menschen, die nicht in das klassische Schema von Frau-Mann hineinpassen (wollen). Hierfür wird der Begriff Transgender verwendet.

  • Gendermainstreaming

    siehe Positive Maßnahmen

  • Geschlechterrollen

    sind die Rollen als Mann oder Frau, die man spielt bzw. zu spielen hat. Sie beschreiben geschlechtsspezifische Verhaltensmuster, die gesellschaftlich erwartet werden. Geschlechterrollen sind daran gekoppelt, welche Position Frauen und Männer in gesellschaftlichen Verhältnissen haben und hatten, z. B. für Frauen in der Rolle als Erwerbstätige, Mutter, Ehefrau, Tochter, Kollegin, Partnerin etc. Die Geschlechterrollen sind nach Zeitalter, Kultur und Gesellschaft jeweils unterschiedlich, sie sind variabel und veränderbar, die Spanne der Interpretation ist groß. So sind viele Berufsbilder zwar immer noch mit Geschlechterrollen verbunden, z. B. die der Kindergärtnerin oder der des Feuerwehrmanns. Zunehmend gibt es jedoch auch mehr männliche Interessenten für die Arbeit im Kindergarten und auch mehr Feuerwehrfrauen als noch vor einem Jahrzehnt - ein Zeichen dafür, dass diese Rollenbilder aufweichen.

  • Geschlechterverhältnis

    beschreibt das Verhältnis, das die Geschlechter als soziale Gruppen untereinander haben, also in welchem Verhältnis Männer und Frauen als soziale Gruppen zueinander stehen. Es ist eine von „außen“ vorgegebene Struktur, in die die Menschen als Mädchen oder Junge hineingeboren werden. Geschlechterverhältnisse strukturieren alle Bereiche des Lebens und prägen Denken, Fühlen, Handeln. Je nach raum-zeitlicher Situation bedeutet dies etwas anderes. Zum Beispiel ist die Ehe ein konkretes Geschlechterverhältnis, das sich sehr verändert hat. War die Ehefrau früher in diesem Verhältnis in hohem Maße abhängig vom Ehemann, hat sie heute weitgehend gleiche Rechte in der Ehe. Aber auch heute noch sind Geschlechterverhältisse hierarchische Systeme bzw. Rangordnungen. Sie geben Leitlinien vor, wer welche gesellschaftliche Position einnimmt, z. B. auf dem Arbeitsmarkt.