10. Mai 2022 • Allgemein 

Studie: Rassistische Realitäten - Wie setzt sich Deutschland mit Rassismus auseinander?

Headergrafik Studie

Quelle: Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) / Rassismusmonitor

Wie nehmen die Menschen in Deutschland Rassismus wahr – im Alltag, aber zum Beispiel auch in Behörden? Wie bewerten sie rassistische Vorfälle? Sind sie bereit, dagegen vorzugehen? Und wie viele glauben, dass menschliche „Rassen“ existieren? Die repräsentative Studie „Rassistische Realitäten“ des DeZIM beleuchtet erstmals umfangreich, wie sich unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen mit Rassismus auseinandersetzen.

Dafür wurde von April bis August 2021 eine repräsentative computergestützte Telefonumfrage mit über 5.000 Menschen in Deutschland durchgeführt. Auch die Perspektiven von von Rassismus betroffenen Menschen sind eingeflossen.

Die Studie versteht sich als Auftaktstudie zu kommenden Veröffentlichungen des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors, die das DeZIM vorbereitet.

Auszug aus den zentralen Ergebnissen

Die Studie verdeutlicht u. a. eindringlich:

  • Beinahe die gesamte Bevölkerung (90%) erkennt an, dass Rassismus Realität ist. Fast jede zweite Person sieht Rassismus als ein Phänomen, das den Alltag und die Institutionen der Gesellschaft prägt. 
  • Rassismus ist eine verbreitete Erfahrung in Deutschland. Nur 35% der Befragten geben an, sie hätten in ihrem Leben noch keinerlei Berührung mit Rassismus gehabt (direkt wie indirekt).
  • Rassistische Wissensbestände und Vorstellungen sind in der Gesellschaft teilweise tief verankert. 49% der Befragten glauben, dass es menschliche "Rassen" gibt, obwohl das wissenschaftlich schon lange widerlegt ist. 
  • Ein Teil der Bevölkerung wehrt eine kritische Auseinandersetzung mit Rassismus ab. Menschen, die Rassismus erleben oder auf ihn aufmerksam machen, werden als überempfindlich und zu ängstlich dargestellt. Fast jede zweite Person deutet Kritik an Rassismus als Einschränkung der Meinungsfreiheit, als unangemessen oder überzogen. Am stärksten ausgeprägt ist die Abwehr in der Gruppe der 55- bis 64-Jährigen, am geringsten unter den jüngsten, 14- bis 24-jährigen Befragten.

Zusammenfassung der Studie zum Download

Weitere Ergebnisse sowie die Zusammenfassung der Studie können Sie auf den Seiten des Rassismusmonitors einsehen.