Nun sind sie endlich da, die Ergebnisse der Studie „Was tun gegen Diskriminierung an Schulen? – Beispiele Guter Praxis“. Die Studie wurde im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes von der Antidiskriminierungsfach- und beratungsstelle adis e. V. und dem Antidiskriminierungsbüro Sachsen e. V. erstellt. Eine ausführliche Veröffentlichung der Ergebnisse der Studie findet sich hier und eine kürzere Zusammenfassung hier.
Diskriminierung an Schulen ist eine Realität, der begegnet werden muss. Es gilt den Schüler*innen eine Umgebung zu schaffen, in der sie frei von Diskriminierung lernen und groß werden können. Die Studie soll ein Beitrag dazu leisten, dieses Ziel zu erreichen. Im Fokus steht dabei eine Praxis zu erarbeiten, die diesem Ziel verpflichtet ist.
Deswegen stehen im Zentrum der Studie 31 Beispiele einer guten Praxis, die aufzeigen, wie der Umgang mit Diskriminierung an Schulen gelingen kann. Aus Sachsen werden die Projekte „Peer Leadership Sachsen“ des RAA Sachsen e.V. und „Schulentwicklungsgruppen zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Demokratielernen“ vom Netzwerk für Demokratie und Courage Sachsen vorgestellt. Im erstgenannten Projekt werden Schüler*innen der 9. Und 10. Klasse befähigt, als Peer-to-Peer-Berater*innen tätig zu werden. Das letztgenannte Projekt unterstützt Schulen langfristig in einem Entwicklungsprozess hin zu einer diskriminierungsfreien Schule. Kurzbeschreibungen zu allen Projektbeispielen finden sich hier.
Darüber hinaus bietet die Studie einen Überblick über den rechtlichen Diskriminierungsschutz an Schulen. Aber sie leistet noch mehr, sie zeigt auf, wo noch Handlungsbedarf besteht. Derzeit im Bildungsbereich bestehende, rechtliche Lücken müssen geschlossen werden – ein Instrument könnten Landesantidiskriminierungsgesetze sein. Leitfäden und Handlungskonzepte müssen erarbeitet werden. Ein internes und externes Beschwerdemanagement muss etabliert werden. Nicht zuletzt braucht es ein gemeinsames Verständnis der Bedeutung von Diskriminierung.
Als Fazit lässt sich sagen: Es gibt viele gute Strategien, dem Thema Diskriminierung an Schulen zu begegnen. Es braucht aber auch noch viel Arbeit, um stabile Strukturen zu entwickeln, die bei konkreten Fällen von Diskriminierung greifen.
Das Antidiskriminierungsbüro Sachsen wünscht eine gewinnbringende Lektüre.