- Warum werden Betroffene von antimuslimischen Rassismus diskriminiert und/oder angegriffen?
- Inwiefern nutzen Betroffene die Möglichkeit, rassistische Diskriminierungsvorfälle und Übergriffe zu melden oder eine Beratungsstelle aufzusuchen? Und welche Barrieren hindern sie daran, rassistische Diskriminierungsvorfälle und Übergriffe zu melden oder sich beraten zu lassen?
- Wie können Betroffene grundsätzlich besser erreicht werden?
CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit veröffentlichte in der vergangenen Woche die Studie zu „Erfahrungen und Umgangsstrategien von Betroffenen von antimuslimischem Rassismus“. Die Studie wurde im Rahmen eines Modellprojektes durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und durch die Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus, Reem Alabali-Radovan, gefördert.
"Ziel der Studie ist es, Herausforderungen und Entwicklungspotentiale zu identifizieren, wie Betroffene von antimuslimischem Rassismus dabei unterstützt werden können, antimuslimische Vorfälle zu melden und/oder Beratung in Anspruch zu nehmen",
heißt es auf der Webseite von CLAIM.
Zentrale Ergebnisse der Studie
- 78 % der Befragten nehmen wahr, dass sie schon einmal diskriminiert wurden oder einen Übergriff erlebt haben. Allerdings würden diese Erfahrung nur 1/3 der Befragten als Form von Diskriminierung oder Übergriff formulieren. 75 % waren sich nicht sicher, ob der Vorfall „schlimm genug“ sei.
- Antimuslimischer Rassismus in Form von Übergriffen und/oder Diskriminierungen ist eine weitverbreitete Erfahrung und äußert sich auf vielfältige Weise.
- Die meisten befragten (22 %) erleben gleich mehrere Formen von Diskriminierungen und/oder Übergriffen.
- Die Betroffenen erfahren antimuslimischen Rassismus aufgrund ihrer vermeintlichen ethnischen Herkunft sowie weiterer Merkmale, was intersektionell durch die Verschränkung mit Geschlecht und sozialem Status verschärft wird.
- Die Mehrheit der Betroffenen von antimuslimischem Rassismus nutzt bestehende Meldemöglichkeiten und Beratungsangebote nicht.
- 26 % der Befragten ist die Möglichkeit der Meldung von antimuslimischen Vorfällen nicht bekannt.
Die Autor*innen der Studie leiten 11 Handlungsempfehlungen daraus ab, wie z. B. die Etablierung von Empowerment-Räumen sowie die nachhaltige Finanzierung von Unterstützungsstrukturen.
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Alle Ergebnisse und Handlungsempfehlungen sowie die Studie im Volltext finden Sie auf der Webseite der CLAIM-Allianz.