1. Feb 2021 • Allgemein 

Rassismus in Talkshows: Eine Entschuldigung reicht nicht mehr aus (Kommentar im Stern)

Vier weiße Prominente diskutieren in der WDR-Talkshow "Die letzte Instanz" über das Thema Rassismus. Und stellen nur ihr eigenes, rassistisches Denken zur Schau. Wir teilen die Wut und Empörung, die in den letzten Tagen dazu entbrannt ist. Auch wir finden: Eine Entschuldigung reicht hier nicht mehr. Der Kommentar des Journalisten Michel Abdollahi im Stern bringt es gut auf den Punkt.

"Aber bei Rassismus geht es eben immer um Macht und beim Z-Wort oder beim N-Wort oder all den anderen angeblichen Einschränkungen der Grundrechte der weißen Mehrheitsgesellschaft, geht es um die Macht, als weiße Mehrheitsgesellschaft der Minderheit vorzuschreiben, dass sie gefälligst die Klappe zu halten hat, weil einem das nicht passt. Noch gemütlicher ist es aber natürlich, die Betroffenen einfach vom Gespräch auszuschließen.                        

Dann werden Micky Beisenherz, Jürgen Milski, Janine Kunze und Thomas Gottschalk auch nicht dabei gestört, wenn sie genau solche Erfahrungen relativieren und die Forderungen der Betroffenen ins Lächerliche ziehen. Ihr lasst vier weiße Menschen vorführen, wie Rassismus funktioniert. Nicht weil sie böse sind, nicht weil sie verkappte Rassisten sind, nein, weil niemand da ist, der ihnen widerspricht, niemand, der betroffen ist, niemanden, dem sie zuhören und den sie verstehen können, niemand, der eine wirkliche Geschichte zu Rassismus erzählen kann. Ihr schließt Menschen mit Migrationsgeschichte weiter aus dieser Gesellschaft aus."

(Michel Abdollahi im Stern online vom 02.02.21)

Den kompletten Kommentar...

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